Kaminfeuer – wie wir unserem Holzofen richtig einheizen

Unser Messcontainer in Herzfelde bringt es ans Licht, wir heizen falsch. Genau in der Heizperiode, wenn wir es uns vor dem heimischen Kaminofen gemütlich machen, sind die gesundheitsschädlichen, krebserzeugenden Stoffe, PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) genannt, besonders hoch.

Mancher Holzofen sorgt zudem für nachbarschaftliche Verstimmungen durch eine sehr starke Geruchs- und Rauchbelästigung. Durch “richtiges” Betreiben eines Kamin- oder Holzofens kann dem vorbeugt werden.

Was genau sind denn nun die Fehler beim Heizen?
Eine reduzierte Sauerstoffzufuhr (Luftzufuhr auf halb stellen) während der Verbrennung spart zwar Holz und sorgt für ein rötliches, langsames Flammenbild, bewirkt aber eine erhöhte Bildung von umweltbelastenden und gefährlichen Schwelgasen. Unverbrannte Partikel gelangen in unsere Atmosphäre oder verschmutzen als erhöhte Rußablagerungen die Sichtscheibe, den Feuerraum und den Schornstein. Die Verbrennungstemperatur sinkt, der Wirkungsgrad verschlechtert sich wesentlich.

Und wie geht es besser?
Voraussetzung für eine geringe Schadstoffemission und einen hohen Wirkungsgrad ist die Verwendung von trockenem Holz und kleinem Anfeuerholz. Damit wird schnell ein Hochtemperaturbereich erreicht, in dem die Holzgase austreten und dank ausreichender Luftzufuhr ausgetriebene flüchtige Bestandteile zu Kohlendioxid und Wasserdampf verbrennen können.

Unbedingt zu vermeiden ist ein Schwelbrand, der entsteht, wenn die Luftzufuhr während der Entgasungsphase gedrosselt wird. Teer und Ruß gelangen ohne Wärmegewinn in die Umwelt oder setzen sich im Ofen oder Schornstein ab. Das Anheizen sollte mit einer großen, trockenen Holzmenge und ohne das Verwenden von Papier oder Pappe erfolgen. Beim weiteren Heizen die Holzmenge dem Wärmebedarf anpassen. Lieber kleinere Mengen aufgeben, aber dafür häufiger.

Chemisch besteht Holz fast nur aus den brennbaren Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff. Anders als beim Heizöl fehlen umweltschädliche Elemente wie Schwefel, Chlor und Schwermetalle fast ganz. Holz ist eigentlich ein sehr umweltfreundlicher Brennstoff, bei dessen Verbrennung in erster Linie Wasser (H20) und Kohlendioxid (CO2) entstehen. Bei unvollkommener Verbrennung der Holzgase, unzureichender Luftzufuhr oder ungeeigneter Feuerstätte, entstehen Kohlenmonoxid, Essigsäure, Phenol, Methanol, Formaldehyd, aromatische Kohlenwasserstoffe bis hin zu Ruß und Teer.

Richtiges Heizen beginnt mit der Holzlagerung und der Beobachtung des Verbrennungsablaufes. Es gilt die richtige Anzahl von Holzscheiten zum richtigen Zeitpunkt aufzulegen und die Luftmenge richtig zu dosieren. Auch sollte die Bedienungsanleitung des Herstellers beachtet und die Feuerstätte nur mit geeignetem Brennstoff benutzt werden. Dann spenden unsere Öfen wohlige Wärme, ohne den Unmut der Nachbarn zu erregen und die Umwelt übermäßig zu belasten.