Herzfelder Kirche

Vorschaubild Herzfelder Kirche

Die Herzfelder Kirche ist ein frühgotischer Granitbau aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert. Alle Bauteile sind gleichzeitig aus regelmäßigen geschichteten Quadern errichtet, die Ecken mit glatter behauenen Steinen gefasst.  Die Kirche wurde durch Zisterziensermönche errichtet,  noch im 15. Jahrhundert  war der Ort Klosterbesitz. Erst um 1539 verloren die Zisterzienser mit dem Vordringen der Reformation dieses Eigentum. Die Kirche besteht aus Langhaus, eingezogenem Chor und der halbrunden schönen Apsis. An der Westseite ist ein hoher breiter Turm mit Satteldach vorgelagert, gestützt durch 3 riesige ungleichmäßige Strebefeiler, die später zugefügt wurden. Die einzigen wesentlichen Turmöffnungen sind die hohen spitzbogigen Schallfenster, je 4 im Osten und Westen, je 3 im Norden und Süden. Die Turmwesttür ist neueren Datums, ebenso sämtliche Fenster an Schiff und Chor die 1846 spitzbogig erweitert wurden. In der Südwand des Chores befindet sich eine vermauerte Rundbogenpforte. Von den Fenstern der Apsis ist nur das mittlere vermauerte im alten Zustand erhalten, die anderen sind vergrößert, unter dem ersten ist eine neue Tür eingebrochen worden. Um 1902 wurde wohl der Chorbogen vergrößert (Bauakten). Das im Chor gratige Kreuzgewölbe ist vermutlich aus der Erbauungszeit.


Im Turmdurchgang ist ein Grabstein aus dem Jahre 1696 für die Stifterin eines Abendmahlkelches. Der Grabstein ist 160 cm hoch aus Kalkstein für Frau Anna M. Schlund geb. Kirschstein gest. 1696. Der zugehörige Stein für ihren Gatten den kurfürstlichen Jägermeister Schlund wurde 1901 zerstört.

Erneuerungen an und in der Kirche gab es in den Jahren 1846, 1858, 1901/04. Alle Einbauten wurden 1901/04 erneuert, erhalten blieb nur der romanische Taufstein, welcher aus einem Stück Sandstein gefertigt ist.


Den 30jährigen Krieg und die Hussiten muss Herzfelde im Gegensatz zu den Kirchen in den Nachbarorten gut überstanden haben. Es fehlt lediglich die Schräge am Westturm der ebenfalls aus der Anfangszeit stammt. Wo einst der schräge Mauervorsprung verlief ist noch nachvollziehbar. Später wurden dort 3 schmalere Steinreihen angebracht die weniger ins Bild passen. An der Nord- und Südseite fallen 2 Einfassungen auf, wo wahrscheinlich in neueren Zeiten alte Zugänge vermauert wurden.


Die Kirche besitzt zwei Glocken, die kleinere stammt aus dem Jahre 1955 (ihre Vorgängerin stammte aus dem Jahr 1772)

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