Kalk – eine Rüdersdorfer Geschichte | Teil III
07. 09. 2022 um Uhr
Haftzwangsarbeit während des Staatssozialismus in Rüdersdorf
„Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ war die offizielle Doktrin und der Grund, warum Straffällige in der DDR während ihrer Haftzeit zur Arbeit in den Volkseigenen Betriebe herangezogen wurde. Arbeit sollte der Resozialisierung dienen und hatte einen erzieherischen Auftrag. In der Realität standen jedoch wirtschaftliche Interessen dahinter. Auch in Rüdersdorf bestand ab 1945 eine Strafgefangenenlager, später eine Strafvollzugsanstalt, deren Insassen in den VEB Zementwerke eingesetzt wurden. Ziel war es, den bestehenden Arbeitskräftemangel in den Zementwerken auszugleichen. Neben Kriminellen waren hier zeitweise auch Verurteilte nach dem sogenannten „asozialen“ Paragrafen 249 inhaftiert.
In der Diskussion wollen wir uns den Fragen stellen, wie Arbeit und Strafe ineinandergriffen. Wie sah das Leben der Inhaftierten in Rüdersdorf aus? Wie gingen die Bürger:innen Rüdersdorf und die zivilen Angestellten der Zementwerke damit um? Wie schauen frühere Häftlinge heute auf die Haftzeit zurück und wie hat diese ihr Leben beeinflusst und verändert?
Moderation
Kathrin Jurkat, Dr. des (Historikerin des Museumsparks)
Referent*innen
- Dr. Tobias Wunschik, Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Osteuropäische Geschichte
- Zeitzeuge / Inhaftierter einer Rüdersdorfer Strafvollzugsanstalt, angefragt
Eine Veranstaltungsreihe des Museumsparks Rüdersdorf, des Bergbauvereins Rüdersdorf 1990 e.V. und der Heimatfreunde Rüdersdorf e.V.
unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg
Veranstaltungsort
Museumspark Rüdersdorf
Heinitzstr. 9
15562 Rüdersdorf bei Berlin
(033638) 799797 Infos & Anmeldungen
Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
10 Uhr - 18 Uhr
November bis März:
10.30 - 16 Uhr
Veranstalter
Museums- und Kultur GmbH Rüdersdorf
Kalkberger Platz 31
15562 Rüdersdorf bei Berlin