Bewegende Gedenkstunde zur Verlegung der Stolpersteine in Herzfelde

Rüdersdorf bei Berlin, den 22. 03. 2018

Am 20. März 2018, einem eisigkalten Tag, wurden 2 Stolpersteine in Gedenken an Max Jakobsthal und seine Mutter Karoline Jakobsthal in der Strausberger Straße 29 im Ortsteil Herzfelde verlegt.

 

Eine bewegende Gedenkstunde begleitete die Verlegung durch den Künstler und Initiator des Projektes Stolpersteine, Günter Demnig.

 

Die Begrüßung und einleitende Worte übernahmen die Ortsvorsteherin Gesa Soballa und Angelika Schickert vom Herzfelder Heimatverein e.V. Danach sprach Bürgermeister André Schaller zu den Anwesenden. Er überreichte das Wort Liesel Becker, die Nichte von Max Jakobsthal und Antragstellerin der Stolpersteine.

 

Sie erzählte von den Ereignissen, die die Familie Jakobsthal erlebte und von ihrer eigenen Bewältigung mit der Familiengeschichte. Max Jakosthal ist im KZ Sachsenhausen gestorben und seiner Mutter Karoline Jakobsthal fand den Tod im KZ Theresienstadt.

 

Frau Becker berichtete auch über ihre Reise nach Yad Vashem und dem Impuls zur Antragsstellung. Währenddessen zeigt sie ein Bild von Max Jakobsthal sowie eine Postkarte, die er aus dem KZ Sachsenhausen schrieb. Dimitri Silbermann entdeckte diese Postkarte auf einem Flohmarkt und nahm daraufhin Kontakt mit Frau Becker auf. Es folgte die Antragsstellung für die Stolpersteine, die für Frau Becker ein Zeichen der Mahnung und Erinnerung sind.

 

Anschließend übernahmen Frau Larissa Bargtel, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Frankfurt/Oder e.V., und Pfarrer Michael Uecker das Wort. Ihre Reden folgte eine Schweigeminute.

Auch Herr Demnig kam zu Wort und berichtete über das Projekt Stolpersteine, das an das Schicksal der verfolgten und ermordeten Opfer des Nationalsozialismus erinnern soll.

 

Die Rüdersdorfer Bergkapelle begleitete die Gedenkstunde musikalisch. 2 Schüler des Friedrich-Anton-von-Heinitz-Gymnasiums verlasen mehrere Texte zum Thema so zum Beispiel einen Auszug der Lebenserinnerungen von Dr. Oskar Moos. Auch wurde eine Liste mit Namen der aus Rüdersdorf deportierten Juden verlesen sowie derjenigen die den Freitod wählten, um nicht deportiert zu werden.

 

In seinen Abschlussworten sprach Herr Schaller allen Beteiligten und Anwesenden seinen Dank für das Engagement und die Teilnahme aus. Im nahegelegenen Pfarrhaus gab es dann die Möglichkeit für weitere Gespräche.

 

 

Fotoserien


Bewegende Gedenkstunde zur Verlegung der Stolpersteine in Herzfelde (22. 03. 2018)