Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb: Ergebnis der Preisgerichtssitzung

Rüdersdorf bei Berlin, den 12. 09. 2017

Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb „Quartiersplatz und Schulerweiterungsbau Heinitz-Gymnasium“ in Rüdersdorf bei Berlin

Ergebnis der Preisgerichtssitzung

Am Dienstag, 05.09.2017, tagte das Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Dirk Bopst, Potsdam, zum Städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerb „Quartiersplatz und Schulerweiterungsbau Heinitz-Gymnasium“ im Wohngebiet Brückenstraße / Friedrich-Engels-Ring in der Aula des Heinitz-Gymnasiums in Rüdersdorf bei Berlin.

Vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen soll für das Heinitz-Gymnasium ein Erweiterungsneubau für ca. 360 Schüler der Klassenstufen 11 / 12 (Sekundarstufe II) errichtet werden. Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwicklung von städtebaulichen Ideen zur attraktiven Weiterentwicklung der Quartiersmitte des Wohngebiets Brückenstraße in Verbindung mit Lösungen zur angestrebten Erweiterung der Kapazitäten des Heinitz-Gymnasiums.

Aufgrund der engen räumlichen und funktionalen Verschränkung beider Aufgabenstellungen lobten die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin und der Landkreis Märkisch-Oderland den kombinierten städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerb gemeinsam aus. Mit der Planung und Realisierung des Neubaus für das Heinitz-Gymnasium soll unmittelbar nach dem Wettbewerb begonnen werden, während die städtebaulichen Ideen als Grundlage für die Gestaltung des neuen Quartierplatzes im Rahmen der Handlungsinitiative „Soziale Stadt“ zur Verbesserung des Wohngebiets genutzt werden sollen.

Insgesamt wurden fünfzehn Wettbewerbsbeiträge frist- und formgerecht eingereicht. Das Wettbewerbsverfahren war anonym. Alle Wettbewerbsarbeiten wurden einer formalen und inhaltlichen Vorprüfung unterzogen. Das Preisgericht beurteilte die Wettbewerbsarbeiten am 05.09.2016 in einer zwölfstündigen Preisgerichtssitzung und würdigte insgesamt sechs Wettbewerbsbeiträge mit vier Preisen und zwei Anerkennungen. Die Arbeiten folgender Wettbewerbsteilnehmer wurden durch die Wettbewerbsjury mit Preisen ausgezeichnet:

1. Preis:
A|SH Sander Hofrichter Architekten GmbH, Ludwigshafen
mit Christof Staiger Landschaftsarchitekt, Potsdam

2. Preis:
Heinle, Wischer und Partner, Berlin
mit LA.BAR Landschaftsarchitekten, Berlin

4. Preis:
TRU Architekten Part mbH, Berlin
mit Holzwarth Landschaftsarchitektur, Berlin

4. Preis:
Pussert Kosch Architekten, Dresden
mit Rehwaldt Landschafts-architekten, Dresden

Anerkennungen:
Günter Hermann Architekten, Stuttgart mit W+P Landschaften - Berlin.
AV1 Architekten GmbH, Kaiserslautern mit Stefan Bernhard Landschaftsarchitekten, Berlin.

Aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung:

Die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Wettbewerbsarbeit des Architekturbüros Sander und Hofrichter stellt einen sehr eigenständigen Beitrag zur städtebaulichen Gesamtkonzep­tion dar. Als besonders überzeugend wurde durch das Preisgericht die städtebauliche Konfiguration des Schulerweiterungsgebäudes gewürdigt. Die angebotenen Nutzungen, Quartiersbüro, Betreutes Wohnen, Platzfläche Markt und insbesondere der Pausenhof des Gymnasiums werden positiv beurteilt.

Der Entwurf für das Schulerweiterungsgebäude stellt in der ausformulierten Winkellösung einen bemerkenswerten Beitrag zum städtebaulichen Gesamtkonzept dar. Damit wird eine in den Freiraum integrierte Pausenhoflösung möglich, die weitestgehend ohne einen Zaun auskommt und dennoch die gewünschte Differenzierung zwischen Schul- und Öffentlichkeitsbereich bildet.

Die Zuordnung des Schulerweiterungsbaukörpers zu den benachbarten Wohngebäuden ebenso wie zum Schulbestandsgebäude ist angemessen definiert. Die Einbindung in den Bestand ist überzeugend gelöst, die Sicht- und Wegeachse entlang des Heinitz-Gymnasiums und der Grund- und Oberschule Rüdersdorf ist in angemessener Weise betont. Besonders hervorzuheben ist auch die ‚bewohnte Brücke‘ zwischen Bestand und Erweiterung. Die dort geplanten Funktionen liegen richtig im Mittelpunkt der Schule.

Die Arbeit stellt eine der wenigen Lösungen dar, die das Prinzip der Clusterbildung (Nutzungseinheit) als mögliche Organisation für den Schulbetrieb anbietet. Das Raumangebot des informellen Lernens erlaubt damit differenzierte pädagogische Arbeit. Die Eingangssituation in Verbindung mit der Cafeteria / Aula wird als besonders gelungen wahrgenommen. Sie erlaubt die Trennung der Aula für externe Nutzungen, ohne sie vom täglichen Schulbetrieb zu separieren.

Das Gebäude verhält sich mit seiner Dreigeschossigkeit, von der sich der ‚Aulawinkel‘ mit anderthalb Geschosshöhe absetzt, angemessen im Kontext der umgebenden Bebauung. Die Ziegelarchitektur ist sehr unaufgeregt, aber zeitgemäß. Die spezifische Oberflächentextur wird wie ein Zitat der historischen Tabakscheunen wahrgenommen, die in der Region zur Zeit der Hugenotten entstanden.

Die Positionierung und Ausformung des Schulerweiterungsgebäudes stellt einen sehr qualitätvollen Lösungsansatz dar, der modernen pädagogischen Konzepten den notwendigen, flexiblen Raum anbietet. Das Preisgericht empfiehlt dem Landkreis Märkisch-Oderland, den Verfasser der mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsarbeit mit der weiteren Planung für den Schulerweiterungsbau zu beauftragen.

Wenn die städtebauliche Planung für den Bereich des Quartiersplatzes nach Bodenordnung vertieft wird, sind die definierten Bezüge zwischen Freiflächen des Schulgeländes und des Quartiersplatzes zu berücksichtigen. Eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Auslobern (Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin und Landkreis Märkisch-Oderland) wird empfohlen.

Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten wird am 14.09.2016 um 15 Uhr im Rathaus der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin, Hans-Striegelski-Straße 5 in 15562 Rüdersdorf bei Berlin durch den Herrn Gernot Schmidt, Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland, und den Herrn André Schaller, Bürgermeister der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin in Anwesenheit des Jury-Vorsitzenden Herrn Dirk Bopst, 3PO Architekten, Potsdam, sowie Vertretern der Wettbewerbsteilnehmer eröffnet. Vertreter des Auslobers, des Preisgerichts und der Wettbewerbsteilnehmer stehen für Erläuterungen zur Verfügung.

 

Rüdersdorf bei Berlin / Potsdam, 11.09.2017

 
 
 

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