Elektronischer Bürgerservice 'Maerker' siegt beim bundesweiten E-Government-Wettbewerb

Der von Innenministerium und Brandenburgs Städte- und Gemeindebund initiierte elektronische Bürgerservice ‚Maerker Brandenburg’ ist in diesem Jahr das bundesweit „innovativste eGovernment-Projekt für gesellschaftliche Lösungen“. Die Projektverantwortlichen wurden am 10. September 2010 in Berlin für den Sieg von ‚Maerker’ in der entsprechenden Kategorie des 10. E-Government-Wettbewerbs für Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen geehrt. Mit ‚Maerker’ können Bürger seit einem Jahr in den inzwischen 26 teilnehmenden brandenburgischen Kommunen per Mausklick auf Ordnungsmängel aufmerksam machen und deren Abstellung verfolgen. Über 2.300 Maerker-Hinweise gingen so bisher über das Internet bei den beteiligten Kommunen ein.

Innenminister Rainer Speer beglückwünschte die Macher von Maerker zu Ihrer Idee und deren engagierter Umsetzung: „Nicht jeder Internet-Schritt von Verwaltungen verdient das Etikett ’E-Government’. Maerker beweist beispielhaft, worauf es ankommt: Der Bürgerkontakt muss einfacher werden, Verwaltungsarbeit transparenter, aber auch verlässlicher und die Ergebnisse für jeden sichtbarer. Das alles bietet in erfreulichem Maße ‚Maerker’.“ Hier zeige die Kommune, dass sie sich um die örtlichen Ärgernisse der Bürger wirklich kümmere und sei gleichzeitig unbürokratisch Vermittler, wenn einmal jemand anders zuständig ist.

Die Beteiligungsplattform Maerker Brandenburg ging im Sommer 2009 zunächst mit drei Pilotkommunen in die Erprobung und fand schnell weitere Nutzer. Der Hintergrund: Auch besonders engagierte Ordnungsämter können nicht über all sein. Bürgerhinweise sind wichtig. Die werden - ob zu Schlagloch, defekter Straßenbeleuchtung oder vergessenem Müll - gegebenenfalls mit Bild in das Internetportal eingestellt. Der Bürgermeister der Gemeinde verpflichtet sich, binnen drei Arbeitstagen das Problem in seiner Verwaltung prüfen und an die zuständige Stelle weiterleiten zu lassen. Jeder Bürger erhält auf seinen Hinweis auch eine Antwort, die in der Regel im Internet für alle Nutzer sichtbar ist. Eine Ampel zeigt zusätzlich den Problemlösungsstand optisch an.

Mit der Auszeichnung für Maerker gewinnt Brandenburg nach Erfolgen 2007 und 2009 bereits zum dritten Mal einen ersten Preis beim bundesweiten E-Government-Wettbewerb. Speer sprach von einem „Hattrick“, der deutliche mache, dass in Brandenburg zunehmend Ideen und Potenzen für noch mehr Tempo beim Internet-Bürgerservice der Verwaltungen genutzt werden. Land und Kommunen hätten dazu im Rahmen einer Gemeinschaftsinitiative vereinbart, im Bereich von E-Government eng zusammen zu arbeiten und dabei gemeinsame Modellprojekte zu realisieren. Maerker trage auch bundesweit Modellcharakter, wovon Anfragen aus anderen Bundesländern zeugen, die ähnliche Lösungen für ihren Bereich einführen wollen.

Weg von der „Meckerecke“ ist ‚Maerker’ bundesweit das erste Instrument der aktiven, elektronischen Mitwirkungsmöglichkeit der Bürger im Bereich Infrastrukturprobleme, so der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Karl-Ludwig Böttcher. Für Brandenburg erwartet Geschäftsführer Böttcher ein weiter zunehmendes Interesse für das noch junge Internetangebot. Der heutige Preis sei da Ansporn für weitere Aktivitäten. Bereits am 6. Oktober 2010 findet die nächste Maerker-Informationsveranstaltung im Rathaus Senftenberg statt. Hier können sich projekterfahrene und interessierte Kommunen in Workshops austauschen.

Text: Ministerium des Inneren Brandenburg
Bildquelle: BearingPoint GmbH